Gedichte

Manchmal sagt ein Bild mehr als tausend Worte und ein anderes Mal zaubert ein Gedicht mehr als tausend Bilder ...

Gereimtes und Offensichtliches mit Phantasie und Hintergedanken - Eine Auswahl

Das Eulenohr

 

Im Eulenchor

da heult die Eule

so gern ihr Eulen - Chor - Geheule

 

doch ist so manches Chor - Geheule

zum Heulen

für das Ohr der Eule

 

Jutta Kohlbeck


Für meine Freunde in Aberdeen

 

Firebeans spooky mouse

 

There is a dancing firebean - her home is here in Aberdeen.

She lives here in a tiny house - together with a spooky mouse.

 

Her best friend is cucumber head - they sleep together in one bed.

And once a day - oh what a joke - some little things in bed awoke.

 

There were fife little funny mice - their happiness will get a price.

They build with pillows here their house - and sniffle with their little nose.

 

Cucumber head was not amused - he feels his sleeping rights abused.

But firebean began to sing: "That`s like a summer rain in spring!"

 

She ran to town to buy a willow and for cucumber a new pillow (of course!)

Together then they plant a tree - a sign for the new family.

 

And if you see a tiny house - a big hand to the spooky mouse!

 

Jutta Kohlbeck

 

sie werden zu youtube weitergeleitet!

 Animationsfilm des Gedichtes entstanden im Workshop mit Kindern


Netzwerkhaus


Netzwerke bilden

Kommunikation ist alles


hilfst du mir

helf ich dir

aber kennen kein Wir


Netzwerke bilden

High Speed Kommunication


wichtig sein

dein und mein

aber niemals Unser


Netzwerke bilden

connecting poeple


kennst du Die

oder Den

oder Irgendwen?


Netzwerke bilden

weltweiter Empfang


nützlich für`s Geld

keine Zeit

nicht so weit


Netzwerke bilden

wirtschaftlich unerlässlich


dazugehören

nichts entbehren

Eine Hand wäscht die Andere


aber

nur

solange

sie es kann


fällt Eine aus

ist sie raus


aus dem Netzwerkhaus


Jutta Kohlbeck



Rollentausch


DU hast mehr

gib das her;


ich will es haben

mich auch daran laben;


will genauso sein

aus Dein wird Mein;


hab ein Recht darauf

nehm den Ärger in kauf;


bin besser als du

lass dich nicht in Ruh;


jetzt ist meine Zeit

und ich mach mich breit;


klag es an vor Gericht

wirst zum kleinen Wicht;


hast wohl Angst

gib`s zu,

wenn

ich werde

wie

DU


Jutta Kohlbeck


Netzwerkfabrik

 

Netzwerk erstellt

Freundschaft

bleibt

Außen vor

 

vor dem Tor

 

für Freunde

verboten

das Werksgelände

zu betreten

Netzwerker

haften

zu ihrer eigenen

Sicherheit

 

geprüft wird

auf

 

Nützlichkeit

 

 


Tierische Fresserei

 

Im Ledermantel taubengrau

geht heute die Frau Stachelsau

und will sich schneller als die Dohlen

die Wurst beim Pferdemetzger holen.

 

Doch draußen auf der großen Straße

steht turtelnd Obermeister Hase

und wackelt wild mit seinen Ohren,

denn Pferdekinder sind geboren.

 

Das Warzenschwein Herr Hans sein Name

glaubt, dass sein linkes Bein ihm lahme

und tut mit schönem : "Gott zum Gruße"

dem eignen Fleischeshunger Buße.

 

Frau Stachelsau jedoch die Gute

schlägt nach den Dohlen mit der Rute

und läuft ganz flott auf allen Vieren

den Pferdeeltern gratulieren.

 

Der Metzger Kurt ein Schweinsgenosse

erfreut sich ob der neuen Rosse

und ist in einem sich gewiß

ein altes Ross braucht kein Gebiss ...

 

Die Fleischeslust so wissen Alle

ist eine bitterböse Falle,

denn ihr erliegen Groß und Klein -

der Hunger muss nur tierisch sein!

 

Jutta Kohlbeck


Wortspiel

 

Was macht mich zu mir?

Was macht dich zu dir ?

das r allein

lässt uns sein;

das c und h

das schenk ich mir

und mach so für mich

das dich zum dir

 

Jutta Kohlbeck


Hilflosigkeit

 

Gleich dem Schrei der Eule

in den Wäldern der Nacht

sucht mein Lächeln

das Echo deiner Seele

in einer Welt der Dunkelheit

 

und meine Augen

durchstreifen die Finsternis

auf der Suche

nach der Möglichkeit

deine Ängste zu erreichen

 

Jutta Kohlbeck


Anti - Kriegsgedicht

 

Es ging ein Jäger auf die Pirsch

da sah im Wald er einen Hirsch -

der hatte eine Jacke an

da waren viele Orden dran.

 

"Wofür man den wohl so geehrt?",

fragt sich der Jäger und verkehrt

für Ordenträger dieser Weisen

zum Glück in ganz verkehrten Kreisen.

 

Jutta Kohlbeck


Haben - Wollen - größtes Stück

 

Ein großer Gegner macht sich breit

er schleicht sich an

es ist der Neid.

 

Er schickt durch seine Unkenrufe

die Menschen auf  die Haben Suche.

Das Haben - Wollen - Können - Sein

ist ihm das wichtigste allein.

 

Streut Missgunst dort

wo Freundschaft wohnt

mit Streit das Haben er belohnt.

 

Er flüstert leis die Gier herbei

Gefühle sind ihm einerlei,

denn nur Besitz ist ihm das Glück

das Haben - Wollen - Meisterstück

 

Jutta Kohlbeck

 

 


Vor Haien sei man auf der Hut

 

Im großen Meer, da schwimmt ein Fisch

der braucht zum Fressen kein Gebiss.

Es schwimmt das Fressen allgemein

ihm direkt in das Maul hinein.

 

Großmäulig frisst er ohne Frage

sich aus durch Andrer Hungertage.

Bald wird er groß und dick und fett,

passt fast nicht mehr ins Algenbett.

 

Er hörts im Seebett nicht rumoren,

denn leider hat er schlechte Ohren.

Sonst hätt er sicher mitbekommen,

den Plan, als alle weggeschwommen.

 

Verwundert schwimmt der dicke Fisch

- vorbei ists mit gedecktem Tisch -

durchs weite Meer, beginnt zu fluchen

er muss die Nahrung sich jetzt suchen ...

 

Vor Hunger wird`s ihm Angst und Bang

und seine Zähne werden lang

und falls er nicht verhungert sei,

dann lebt er heut als Hammerhai.

 

Ein Räuber ist aus ihm geworden

macht sich um And`re keine Sorgen.

Die Ander`n Wissen`s aber gut:

Vor Haien sei man auf der Hut!

 

Jutta Kohlbeck

 

 


Die Geburt des Gartenzwergs

 

Es lebte einst im Gartenschlauch

ein kleiner Mann mit nassem Bauch.

Wir rollten mal die Schlange aus,

da fiel er aus dem Schlauch heraus.

 

Er trug ein rotkariertes Hemd

und fühlte sich im Garten fremd.

Die Sonne aber wollt ihn locken

und macht das Bäuchlein ganz schnell trocken.

 

Verdutzt sah sich das Männlein um

und dacht bei sich : "Gar nicht so dumm!"

"Ich kauf mir eine Zipfelmütze

und lebe hier in dieser Pfütze!"

 

So steht seit kurzem hier am Berg

ein kleiner Mann als Gartenzwerg.

Der Gartenschlauch ist eingerollt -

kein Männlein mehr hineingewollt!

 

Jutta Kohlbeck

 

 


Was ist es?

 

es lebt tief im Eismeer

und liebt den Vulkan

 

der Mond ist sein Freund

und das Zeichen die Sonne

 

wäre es ein Tier

so wär`s ein Rabe

 

als Mensch aber

kann es ein Kind nur sein

 

wer es erkennt

wird es vermissen

 

und ohne Nordlicht

ist es niemals zu seh`n

 

sein Kerker hat

vergitterte Fenster

 

bleibt ein Wunder an Freiheit

und Gewahrsam zugleich

 

hätte es eine Farbe

dann die des Veilchens

 

und seine Stimme ist

von fremdem Klang

 

das größte Glück

ist die Lust der Stunde

 

und wem es begegnet

den lässt es nie mehr los ...

 

das Gefühl das man SEHNSUCHT nennt

 

Jutta Kohlbeck


Gerede im Zeitfenster

 

So mancher Mensch

erzählt HEUTE Geschichten

welche er GESTERN nicht erlebt hat

nur um MORGEN zu behaupten

VORGESTERN selbst dabei gewesen zu sein.

 

Derselbe Mensch

wird jedoch ÜBERMORGEN leugnen

HEUTE etwas erfahren zu haben

das es MORGEN nicht Wert wäre

schon VORGESTERN erzählt worden zu sein.

 

Solch Einer

ist es zu keiner Zeit wert

 

nicht HEUTE

nicht GESTERN

nicht MORGEN

nicht VORGESTERN

und

nicht ÜBERMORGEN

 

Jutta Kohlbeck


Wintermantels Sorgen

 

Dem Wintermantel ist heut flau,

der Winter ist ihm viel zu lau.

Er hängt im Winkel ganz versteckt,

ist mit dem Ärmel angeeckt.

 

Der Wintermantel hat oft Sorgen,

die legt er dann auf übermorgen.

Er wär so gern der große Macker

und ist doch bloß ein kleiner Kacker.

 

Dem Wintermantel wird`s ganz grau,

denn ihn trägt heut Frau Stachelsau.

Er hat auch keinen Reißverschluss,

drum sind die großen Knöpfe Muß!

 

Der Wintermantel der heißt Lommer

hat Pause für den ganzen Sommer.

Er wird im Schrank wohl nicht verrotten,

doch freuen sich sehr wohl die Motten.

 

Ach Wintermantel, warmer Freund

schau doch nur wie die Sonne scheint,

du solltest dir mal überlegen

dein Tagwerk And´ren  abzugeben.

 

Jutta Kohlbeck